Samstag, 11. Februar 2012
Stützstrümpfe aus Bambusfasern
Bambus ist eine vielgestaltige Artengruppe aus der Familie der Gräser. Es handelt sich um ein baumartiges Gewächs mit schlanken, holzigen, nicht selten verzweigten, oft meterlangen Halmen, luftigen, zierlichen Blätterkronen, grasartigen Blättern und bisweilen riesigen Blütenrispen.
Man kennt über 180 Arten in Asien, Amerika und Afrika; sie gehören überall den wärmern Ländern an, doch bildet Bambus (Chusquea) aristata in der östlichen Andenkette noch bei 4700 m Höhe undurchdringliche Dickichte und geht selbst bis zur Schneegrenze, auch im Himalaja steigen einige Arten bis 3800 m, und Bambusa metake aus Japan und mehrere chinesische Arten gedeihen in Frankreich und Belgien.
Der letze Schrei ist die Verwendung von Bambus für Fasern in der Textilindustrie, mit Eigenschaft die sogar die Baumwolle übertreffen ist dies kein Wunder. Als eines der besten Beispiele hierfür sollten Kompressionsstrümpfe aus Bambus gennant werden. Die jungen Schößlinge des Bambusrohrs werden als Gemüse genossen oder in Essig eingemacht und kommen als Achia in den Handel; das haferähnliche Korn hat als Brotfrucht eine große Bedeutung. Aus dem zähen, leichten und sehr harten Holz können ganze Häuser erbaut werden, früher wurder oft zu einem ganzen Dorf kein andres Material als Bambus verwendet; fast die ganze Hauptstadt von Siam schwamm auf Bambusflößen; aus Bambus baute man Brücken und Wasserleitungen, fertigte Möbel und allerlei Hausgerät, auch zierliche Kunstsachen, wie Körbchen, Vorhänge, Dosen etc.; langes, krauses Geschabsel diente zum Polstern; ein Span von keilförmigem Querschnitt, dessen scharfe Kante von der kieselreichen äußern, ungemein harten Schicht gebildet wird, gibt ein sehr scharfes Messer; dieselbe äußere Schicht diente als Wetzstein für eiserne Messer. In einer Bambusröhre, die dabei zwar verkohlt, aber nicht verbrennt, kochten die Javaner an einem Bambusfeuer junge Bambustriebe. In China wurde das meiste Papier aus jungen Bambustrieben erzeugt und auf Jamaika sehr viel Bambusfaser für die nordamerikanische Papierfabrikation gewonnen. Aus schmalen Streifen flicht man Hüte, Körbe, Reusen; zerklopfter Bambussplint liefert Pinsel. Für den Krieg machte man aus Bambus Blasrohre, Pfeilschäfte und Pfeilspitzen, Lanzen, Palissaden. Bambusa spinosa gibt undurchdringliche Hecken, eine kletternde Art wird zu allerlei Flechtwerk, Säcken, selbst Jacken verarbeitet; die Verwendung zu Stöcken (Pfefferrohr), Regenschirmstielen war auch bei uns bekannt. In Java, China, Tahiti liefert der Bambus allerlei Musikinstrumente. In den Knoten alter Halme bildet sich eine Kieselkonkretion, der Bambuskampfer (Bambuszucker, Tabascheer), welcher in der chinesischen Medizin, auch als Poliermittel benutzt und in großer Menge nach Arabien exportiert wird.
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