Samstag, 17. Dezember 2011
Kompressionstherapie
Unter Kompressionstherapie werden entlastende Therapien des gestörten Venensystems verstanden. Dies sind die manuellen Drainage, z.B. das Tragen eines Kompressionsstrumpfes oder eines Kompressionsverbandes sowie die intermittierenden Kompression (Hydroven-Therapie) zur Komplexen Physikalischen Entstauung (KPE).
Eine manuelle Drainage wird, obwohl sehr effizient, heute leider nur noch sehr selten von Ärzten verordnet, weil sie ein Heilmittel ist und das Budget des Arztes belastet.
Ebenfalls wirksam sind Kompressionsverbände, wobei es aber sehr auf die Erfahrung desjenigen ankommt, der den Verband anlegt. Eine besondere Gefahr ist der zu stramm angewickelte Kompressionsverband, der eine arterielle Durchblutung abbinden kann. Ein zu locker gewickelter Verband ist nicht schädlich, kann aber keine therapeutische Wirkung erzeugen.
Bei der Intermittierenden Kompression (Hydroven-Therapie) werden durch einen Kompressor Bein- oder auch Arm-Manschetten mit Luft befüllt und erzeugen einen Druck auf die Extremität. Dieser Druck wird nach einem definierten Zeitraum wieder abgelassen. Durch diese intermittierende Therapie werden auch hohe Druckwerte vom Patienten sehr gut toleriert. Leicht können Druckwerte von 60 bis 80 mmHG erreicht werden, wodurch eine rasche Entstauung erzielt wird. Der Einsatzbereich der Intermittierenden Kompression (Hydroven-Therapie) liegt in der Therapie von immobilen oder mehrheitlich immobilen Patienten sowie Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen oder Polyneuropathie. Ein großer Vorteil dieser Therapieform ist die hohe Compliance und der genau einstellbare und ablesbare Behandlungsdruck.
Man behandelt mit der KPE Krampfadern (Varizen), Beinvenenthrombosen und deren Folge, das Postthrombotisches Syndrom sowie auch das Lymphödem und "offene Beine" (Ulcus cruris). Leider werden etwa die Hälfte der verordneten Kompressionsstrümpfe nicht oder nicht regelmäßig getragen. Dadurch entsteht allein ein sozialmedizinischer Schaden von etwa 100 Mio. Euro jährlich abgesehen von den fatalen klinischen Folgen die von einer CVI (Chronisch venöse Insuffizienz) über ein Ulcus Cruris Venosum bis hin zur Thrombose oder Embolie führen können.
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